Minimaler Energieverbrauch
Das Quartier leistet einen bewussten Beitrag zur Nachhaltigkeit und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Dabei wird auf Lowtech statt Hightech gesetzt. Räume sind nicht mit Lüftungen ausgestattet, sondern sollen selber gelüftet werden. Wo möglich werden nicht Bodenheizungen, sondern einfach zu wartende Radiatoren verlegt.
Im Vordergrund stehen die Schonung von Ressourcen und die Langlebigkeit. Beim Einsatz von Materialien werden deren Auswirkungen auf die CO2-Bilanz berücksichtigt. Bei der Belüftung und Nachtauskühlung spielen Haus und Umgebung eine wichtige Rolle. Es sollen Hitzeinseln vermieden und eine gute Nachtauskühlung gewährleistet werden. Dies geschieht mittels Beschattung durch Begrünung der Fassaden, sickerfähiger Oberflächen und Verdunstung. Spiegelnde und wärmeabsorbierende Oberflächen werden auf das Minimum reduziert, Gebäudeflächen für Photovoltaik und Warmwasserkollektoren genutzt. Die städtebauliche Struktur der dicht bebauten Fläche mit höheren und niedrigeren Bauten schafft Gassen und Plätze, in denen ein kühlender Wind zirkulieren kann.
Gemäss dem Baurechtsvertrag mit der Stadt Luzern ist Wohnwerk Luzern als gemeinnützige Bauträgerin und die KIL als Vertragspartnerin mit der Stadt verpflichtet, die Bebauung als 2000-Watt-Areal zu erstellen und zu betreiben. Das Zertifikat für 2000-Watt-Areale zeichnet Siedlungsgebiete aus, die einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen für die Erstellung der Gebäude, deren Betrieb und der durch die am Standort erzeugte Mobilität nachweisen können.
Artikel im Karton Magazin
Mit unseren Projekten suchen wir als Baugenossenschaft mutige und vor allem zukunftsfähige Lösungen für die ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit. Uns erscheint dabei eine hohe Flexibilität der Wohnungen und eine entsprechende Nutzungsneutralität der Räume als ein wichtiger Schlüssel zur Erreichung dieses Zieles. Eine schlichte Nasszelle statt grosszügiger Badezimmer, gemeinschaftlich genutzter Aussenraum anstelle eines zimmergrossen, privaten Balkons und vielfältig zu belebende Räume. Das Karton-Magazin hat unseren Neubau analysiert und kommt zum Schluss, dass wir die Grundsteine für eine hohe Wohnqualität sorgfältig und mit dem Anspruch auf Dauerhaftigkeit gelegt haben.
Ökologie
Bei der Gestaltung von Aussenräumen und Bauten sowie bei der Planung der Baustellen werden dem Erhalt des bestehenden Ökosystems und dem Schutz von Flora und Fauna besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Langfristig sollen gute Voraussetzungen für ein qualitätvolles Nebeneinander von Natur und Kultur geschaffen werden.
Pflanzen und Bäume leisten dabei einen entscheidenden Beitrag zur Lebensqualität im Wohnquartier. Insbesondere einheimische sommergrüne Bäume haben verschiedene Funktionen: Sie dienen als natürliche Beschattung, als Kühlung und Lufterneuerung sowie zur Förderung der Biodiversität von Vögeln, Insekten und anderen Tieren.
Auf unversiegelten Flächen wird die Voraussetzung für spontanes Pflanzenwachstum geschaffen. Umgebung und Häuser werden als mögliche Habitate für Haus- und Wildtiere verstanden. In den Hausumgebungen oder auf den Dachterrassen können Bewohner*innen Urban Gardening betreiben. An geeigneten Stellen werden Fassadenbegrünungen realisiert.
Mobilität
Im Industriestrassen-Quartier hat der nachhaltige Verkehr Priorität. Damit wird der zunehmenden Bedeutung des Velos im städtischen Nahverkehr Rechnung getragen. Deshalb werden Abstellmöglichkeiten im Hausinnern in sicheren und gut zugänglichen Veloräumen sowie im Aussenraum in der Nähe der Hauseingänge bereitgestellt. Im Arealinneren hat der Langsamverkehr Vorrang, der nicht schneller als im Schritttempo wird fahren dürfen. Aufgrund der zentralen Lage und dem bestehenden Carsharing-Angebot verzichten wir auf zumietbare Parkplätze für Privatautos.