Ein Gemeinschaftsprojekt

Das Industriestrassen-Quartier hat nicht nur geschichtlich eine bewegte Vergangenheit hinter sich, sondern auch politisch. Der Verein Wohnwerk Luzern wurde 2006 von Initiant*innen aus dem Quartier rund um das Industriestrassen-Areal gegründet. Mit dem Verein wurde das Ziel verfolgt, für das Industriestrassen-Areal ein Konzept für eine innovative Wohn- und Werksiedlung zu entwickeln. Das vom Verein Wohnwerk erarbeitete Raumprogramm bildete die Grundlage, auf welcher der Investor*innen-Wettbewerb 2011 von der Stadt Luzern ausgeschrieben wurde. Wohnwerk hat hieran zusammen mit der abl als Partnerin und der ARGE Lengacher Emmenegger Partner AG/ HVDM Architects & Cityplanners, Luzern, teilgenommen und ein Angebot für das Baurecht eingereicht. Den Zuschlag erhielt dann jedoch eine Generalunternehmung, was Widerstände gegen den Verkauf des Areals und die damit verbundene Verdrängung hervorrief. Als Folge wurde im März 2012 der Verein «Interessen Gemeinschaft Industriestrasse» (IGI) gegründet sowie das Komitee für die Initiative «Ja zu einer lebendigen Industriestrasse». Im September 2012 nahmen die Stimmbürger*innen der Stadt Luzern die Initiative mit 61 Prozent an.

Im Sommer 2014 schlossen sich fünf Wohnbaugenossenschaften zur Kooperation Industriestrasse Luzern KIL zusammen, um gemeinsam am ausgeschriebenen Bewerbungsverfahren für das Industriestrassen-Areal teilzunehmen. Es sind dies die Baugenossenschaft Wohnwerk Luzern, die allgemeine baugenossenschaft luzern abl, die Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Industriestrasse Luzern GWI, die Liberale Baugenossenschaft Sternmatt-Tribschen Luzern LBG sowie WOGENO Luzern.

Im 2015 eingereichten Dossier für die Bebauung des Areals wurde der Fokus auf eine nachhaltige, lebendige und attraktive Arealentwicklung sowie auf zahlbaren Wohn- und Arbeitsraum gelegt. Im April 2015 erhielt die KIL den Zuschlag. Ein Jahr später nahm das Parlament der Stadt Luzern den Baurechtsvertrag für die Abgabe des städtischen Grundstücks einstimmig an.
Die Kooperation Industriestrasse Luzern ist als Genossenschaftsverband organisiert. Die fünf beteiligten Wohnbaugenossenschaften stellen eine Verwaltung, die aus je einer Vertretung der Genossenschaften besteht. Sie ist für die Planung und Umsetzung des Projekts verantwortlich, trifft Entscheide und hat für die operativen Aufgaben eine Geschäftsstelle eingesetzt. Die Verwaltung und die Geschäftsstelle haben ihre Arbeit im Mai 2016 aufgenommen.