Durchmischung
Im neuen Industriestrassen-Quartier wird auf eine vielfältige soziale Durchmischung gesetzt. Wer hier wohnt, dem sind Nähe und Nachbarschaftlichkeit wichtig.
Ein solches Zusammenleben funktioniert aber nur, wenn der Umgang miteinander freundlich und die Hilfsbereitschaft unter den Bewohner*innen gross ist. In der neuen Siedlung sollen solche Werte bewusst im Zentrum stehen und auch gelebt werden. Konflikte lösen die Bewohner*innen wenn immer möglich im gemeinsamen Dialog.
Neben der gelebten Gemeinschaft sollen Mieter*innen selbstverständlich auch die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen. Dafür steht ihnen Wohnraum zur Verfügung, der die Privatsphäre schützt und in dem das Bedürfnis nach urbaner Anonymität respektiert wird.
Genauso aufgehoben wie die Erwachsenen sollen sich die Kinder im Quartier fühlen. Für sie gibt es Kindergärten und Spielplätze, auf denen sie sich austoben können. Diverse Sitzgelegenheiten sorgen dafür, dass die Kinder bei Bedarf bequem beaufsichtigt werden können.
Gemeinsam bauen
Bereits bei der Planung und später bei der Gestaltung des Industriestrassen-Quartiers können die Genossenschafter*innen mitreden. Einen ersten Anfang haben Kinder und Jugendliche gemacht, die beim Projekt «Kinder planen Stadt» erarbeiteten, welche Bedürfnisse das Quartier aus Kinderperspektive erfüllen sollte. Auch die Erwachsenen haben als Genossenschafter*innen die Möglichkeit, bei gemeinsamen Versammlungen ihre Wünsche einzubringen. Bisher konnten vier Workshops durchgeführt werden, bei denen das Regelwerk zur Arealentwicklung Industriestrasse entstanden ist.
Die Mitgestaltung des Lebensraums soll nicht mit dem Bau des Quartiers enden. Vielmehr ermutigt die Genossenschaft die Menschen, das Quartier in Arbeitsgruppen gemeinsam mitzuprägen und sich mit Ideen einzubringen. Dies trägt dazu bei, dass sich die Mieter*innen mit ihrem Lebensraum identifizieren.
Kultur und Innovation
Auf dem Areal Industriestrasse sind heute verschiedene Kulturschaffende tätig. Dies soll in der zukünftigen Siedlung ebenfalls so sein. Vorgesehen ist die Schaffung von diversen Ateliers, Ausstellungs- und Aufführungsorten. Denn Kultur inspiriert. Sie ermöglicht den Zugang in neue Welten und zu neuen Sichtweisen. Sie trägt zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Lebensentwürfen bei, was die Nachbarschaft positiv beeinflusst.
Die Kooperation Industriestrasse Luzern wird deshalb einen Kulturfonds äufnen. Nach der Bildung einer Kommission erarbeitet diese Richtlinien und befasst sich in regelmässigen Abständen mit den Kultur-Fragen rund um das Areal.
Räume für Begegnung
Die Nachbarschaft zeichnet sich durch viele freie Räume und Flächen aus, die von den Bewohner*innen gemeinsam genutzt werden können. Der Aussenbereich auf dem Industriestrassen-Areal ist ein Raum zum Verweilen, zum Spielen und zum Sich-Begegnen. Er darf ordentlich und ruhig sein, aber auch kunterbunt. So entstehen Lieblingsorte, an denen sich die Menschen beheimatet und vertraut fühlen. Treffpunkt und soziale Mitte bildet ein Brunnen, an dem getrunken, geplanscht und gespielt werden kann.
Besonders die Dachgärten und Dachterrassen sind Stätten, in denen sich die Mieter*innen begegnen. Gemeinschaftswohnungen, Gemeinschaftsräume, Waschsalons, Gewächshäuser und Ateliers sind weitere Gelegenheiten, um sich spontan zu treffen.
Die Aussenplätze zwischen den Gebäuden werden bewusst zurückhaltend möbliert. Denn ein möglichst hoher Anteil der Aussenraumflächen soll mit den künftigen Bewohner*innen partizipativ entwickelt und ausgestaltet werden. Dies trägt zur Identitätsbildung, zum gemeinschaftlichen Engagement und zur Nachbarschaftspflege bei.
Auch der Verkehr soll sich den öffentlichen Raum fair teilen. Der Anlieferungs- und der motorisierte Individualverkehr, Velos und Fussgänger*innen nutzen den Strassenraum im Industriestrassen-Quartier gleichberechtigt.